Der Weißstorch ist zurück im Glonntal

Der Trend hat sich bestätigt - im Glonntal brüten wieder mehrere Brutpaare des Weißstorchs. In den letzten Jahren haben wir neue Brutmöglichkeiten geschaffen und alte Horste auf Vordermann gebracht - es hat sich gelohnt!

@ Cyrus Mahmoudi
Jungstorch auf der Kirche in Eisenhofen
@ Cyrus Mahmoudi
Clemens Krafft bei der Beringung
@ Cyrus Mahmoudi
Spektakulärer Einsatz mit Hebebühne
@ Cyrus Mahmoudi
Engagierte und Eisenhofener Bürger zeigten großes Interesse
@ Cyrus Mahmoudi
Jungstorch kurz vor dem Abflug im September 2020

Insgesamt 10 Horste im Landkreis Dachau 

 

Am 04. August 2020 wurde der Jungstorch aus Eisenhofen von unserem LBV-Experten Clemens Krafft beringt - die erste Beringung für die Kreisgruppe in Dachau überhaupt. Ein Termin mit starker Symbolkraft zu dem sich sämtliche Pressevertreter und engagierte Eisenhofener Bürger einfanden. Seit dem hat sich viel getan. Bereits 2020 kam ein zweiter Horst in Eisenhofen und ein Baumhorst bei Hörgenbach dazu. 2021/22 konnten wir mit neuen Standorten in Markt Indersdorf, Pfaffenhofen a. Glonn, Petershausen und Vierkirchen weitere Horste aufbauen. Fast alle wurden auch 2023 angenommen - ein großartiger Erfolg ! Zwar haben nicht alle Jungtiere das kalte und nasse Frühjahr überlebt aber es gab dennoch 7 Jungstörche zu verzeichnen.

 

 

 

Engagierte Bürger und Gemeinden 

 

Erfreulich und zukunftsweisend ist auch das Engagement vieler Bürger und Gemeinden. Storchenhorste machen auch mal Dreck und deshalb ist es umso wichtiger, dass sich Bürger für diese Tiere stark machen und Ihnen unter die Flügel greifen. Die vom LBV und der Unteren Naturschutzbehörde bereitgestellten Storchenhorste und Masten wurden von den Bauhöfen auf fachgerecht betonierte Fundamente gestellt. Hier machte sich die jahrelange Erfahrung beim Aufstellen von Maibäumen bezahlt. Die Baumhorste haben professionelle Baumkletterer der LBV Kreisgruppe installiert und dafür extra einen speziellen Hebelkran aus Aluminium konstruiert.

Die Ortsgruppen des Bund Naturschutz aus Petershausen und Vierkirchen haben das Projekt ebenfalls tatkräftig unterstützt - vielen Dank an Alle.

 

 

Entfernung eines Storchennests von der Starkstromleitung

 

Ein Brutpaar hatte sich 2022 bei Markt Indersdorf auf einem Strommasten niedergelassen und einen Horst gebaut. Bereits während des Nestbaus gab es Stromüberschläge durch den Kot der Tiere. Es bestand somit die Gefahr, dass die Tiere ums Leben kommen und die örtliche Stromversorgung zusammenbricht. Wir haben schnell gehandelt und eine sofortige Entfernung des Horstes bei der Oberen Naturschutzbehörde beantragt. Nachdem wir mithilfe einer Drohne sichergestellt haben, dass keine Eier im Nest waren haben die Mitarbeiter der Bayernwerke mit größter Vorsicht und Engagement den Horst im Ganzen geborgen und in einen noch leeren Standort in der Nähe verbracht. Dieser Horst wurde zwar kurzfristig besucht aber leider nicht bebrütet. Leider wird es immer wieder vorkommen, dass die Tiere Infrastruktur besetzen wie z.B. auch einen Funkmasten in Markt Indersdorf. Hier besteht aber keine unmittelbare Gefahr und es gibt bereits mehrere erfolgreiche Bruten auf Sendemasten in Bayern.