Insekten - Einbruch der Populationen auch im Landkreis

Der Feurige Perlmuttfalter (Fabriciana adippe) bei Sixtnitgern.
Der Feurige Perlmuttfalter (Fabriciana adippe) bei Sixtnitgern.

Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und stellen gut

70 % der Tierarten weltweit. Sie sind damit ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt. Das Insektensterben ist auch im Landkreis Realität geworden. In der Dachauer Kulturlandschaft sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten drastisch eingebrochen. Besonders auffallend und für Jedermann/frau erkennbar sind der Rückgang der Schmetterlinge, das verstummte Zirpen der Feldgrillen und die sauberen Windschutzscheiben unserer Autos im Sommer. Eine ganze Reihe von Tagfaltern ist regional bereits verschwunden und ca. die Hälfte der verbliebenen Arten ist akut gefährdet. Der LBV Dachau hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedrohte Arten und deren Areale zu erfassen und zu sichern. Besondere Artenhilfsmaßnahmen für Schmetterlinge und Wildbienen setzen wir auf unseren Pflegefllächen um. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landschaftspflegeverband arbeiten wir intensiv an Biotopvernetzungen und langfristigen Schutzmaßnahmen für Insekten.  


Projekt "Idas-Bläuling"

Der Idas-Bläuling (Plebejus idas) an der Amper bei Hebertshausen
Der Idas-Bläuling (Plebejus idas) an der Amper bei Hebertshausen

Der Idas-Bläuling (Plebejus idas) ist eine wärmeliebende Schmetterlingsart und gehört zur Gruppe der Bläulinge. Anfangs ernährt sich die Raupe von Leguminosen wie Hornklee, Wundklee, Ginster etc. Die Raupe ist in Ihrer Entwicklung an Ameisen gebunden, welche deren Ausscheidungen verwerten und sie sogar gegen Fressfeinde verteidigen. Die Dachauer Vorkommen sind überregional von Bedeutung und fordern einen verantwortungsbewussten Schutz dieser seltenen Art im Landkreis. Die Hauptverbreitungsgebiete bei uns sind Ruderal- und Schotterflächen entlang der Amper sowie Sand- bzw. Kiesabbaugebiete oder Trockenhänge. Die Biotope um Dachau bilden einen der Schwerpunkte der Populationen Bayerns. Der LBV sichert und pflegt Ruderalflächen im Sinne dieser Art. Verbuscht das Habitat verschwindet auch der Schmetterling. Durch den Ankauf neuer, geeigneter Flächen oder durch massive Entbuschungen von Bestandsflächen können immer wieder neue Lebensräume geschaffen und von den Faltern besiedelt werden. Vorraussetzung hierfür sind ausreichende Bestände und eine dichte Vernetzung der Biotope.